Manuelle Lymphdrainage
Geschichte
In den 20er Jahren entwickelte der Biologe Dr. Vodder die manuelle Lymphdrainage. Diese wurde in der Folge durch Dr. Asdonk und Dr. Földi zu einer anerkannten und wissenschaftlich untermauerten Therapieform weiter entwickelt.
Die Aufgabe des Lymphgefäss Systems
Damit unser Organismus lebenstüchtig funktioniert, muss der Auf- und Abbau sowie der An- und Abtransport von Stoffen im Gleichgewicht sein. Beim Abtransport von verbrauchten Stoffen spielt dabei das Lymphgefäss-System eine wichtige Rolle.
Jede Zelle unseres Körpers benötigt einerseits Nährstoffe und Sauerstoff und gibt anderseits Abfallprodukte ab. Dieser Austausch findet über die Blutkapillaren statt. Das heisst, das mit Sauerstoff und Nährstoffen angereicherte Blutwasser gelangt ins Gewebe und umspült die Zellen. Die verbrauchten Stoffe werden mit der Gewebeflüssigkeit zu etwa 90 % über die Blutkapillare ins Blut zurück gesaugt. Der Rest verbleibt im Gewebe. Diese, in der Gewebeflüssigkeit bleibenden Rückstände, sind Zelltrümmer, Schadstoffe, Fette und Eiweisse, die nur über das Lymphgefäss-System abtransportiert werden können.
Die Flüssigkeit in den Lymphbahnen nennt man Lymphe. Das Lymphgefäß System durchzieht den ganzen Körper. Dazwischen geschaltet sind die Lymphknoten, die schädliche Stoffe wie Viren, Bakterien und Krebszellen eliminieren. Die Lymphknoten spielen zudem eine wichtige Rolle in Bezug auf das Immunsystem, indem sie Abwehrzellen - die sog. Lymphozyten - bilden.
Die so gereinigte Lymphe gelangt über immer grösser werdende Lymphbahnen wieder in den venösen Blutkreislauf zurück.
Die manuelle Lymphdrainage
Sie kann überall dort angewendet werden, wo sich Gewebeflüssigkeit staut. Ihr Zweck ist es, den Lymphabfluss zu fördern. Die Lymphe ist eine „träge Masse„ und wird mit pumpenden, kreisenden und schöpfenden Griffen bei geringem Druck in Bewegung gesetzt.
Weiter hat die manuelle Lymphdrainage eine beruhigende und schmerzlindernde Wirkung und entspannt zudem die Skelettmuskulatur.
Einige Indikationen
- Ödeme: nach Frakturen, Operationen
- Primäre und sekundäre Lymphödeme
- Venenschwäche: schwere, müde Beine, Krampfadern
- Migräne. Kopfschmerzen
- Chronische Bronchitis
- Entschlackung und Entgiftung
- Prämenstruelles Syndrom: periodisch auftretende Beschwerden vor der Menstruation
Kontraindikationen
- Herzinsuffizienz
- Asthma bronchiales
- Akute, venöse Thrombosen
- Unbehandelte Krebsleiden